Hochsensibel – Eine Liebeserklärung an Superkraft und Stolperstein

Hochsensibilität ist ein Thema, das mich seit meiner Kindheit begleitet. Ohne diesem besonderen Wesenszug damals einen Namen geben zu können oder ihn zu vergleichen, spürte ich doch, dass irgendwas in mir anders ist. Ich fand dieses anders gar nicht schlecht, sondern nahm mir ganz instinktiv bereits in der Grundschule Auszeiten, die meiner Seele gut getan haben. Tiere spielten dabei immer eine besonders große Rolle. Mein erstes kleines Meerschweinchen war ausgesprochen zahm und ich hatte eine Verbindung zu ihm, die ich heute rückblickend als für eine Sechsjährige überdurchschnittlich emphatisch und sanft beschreiben möchte.

Irgendwann kam die Zeit, in der ich viele Menschen in meinem Umfeld als unsensibel und wenig achtsam empfand. Heute weiß ich, dass das eines der Anzeichen für Hochsensibilität ist – damals hat es mich verunsichert und mich in meiner Persönlichkeit verletzt und geprägt.

Es folgte eine Zeit, in der ich meiner Hochsensibilität keinen Raum geben wollte. “Anders” war irgendwie störend geworden, “sensibler als der Durchschnitt” hatte sich plötzlich in “zu sensibel” verwandelt, und anstatt meine Eigenschaften anzunehmen, wertete ich mich ab. Ich wusste nicht, dass 15 – 20% aller Menschen den Wesenszug der Hochsensibilität in sich tragen. Um ehrlich zu sein, versuchte ich oft dagegen zu arbeiten, statt mir diese Eigenschaft in meinem Alltag, in der Arbeit und in Beziehungen tatsächlich zu Nutze zu machen.

Als ich vor einigen Jahren dann über hochsensible Menschen las, fühlte ich mich seltsam erleichtert und war aufgeregt mehr darüber zu erfahren. Ich wollte unbedingt mit meiner Familie darüber sprechen und bemerkte, wie auch sie bewerteten, statt zu sehen. “So schlimm ist es doch nicht, oder? Hochsensibel zu sein bedeutet sicher viel mehr, als du empfindest.”

Mich hatte diese Einschätzung damals natürlich gekränkt. Auch ich konnte nicht anders, als die Reaktion meines Umfeldes zu bewerten, statt anzunehmen, dass jeder anders fühlt.

Ich fühlte mich davon abhängig, dass andere meine Hochsensibilität ernst nehmen, bevor ich sie selbst überhaupt respektierte. Die Angst vor dem Anderssein scheint ganz menschlich zu sein. Anpassung an die Norm ist schließlich etwas, das wir spätestens bereits seit der frühen Schulzeit täglich erleben.

Leide bitte ein bisschen leiser.

Ich komme aus einer Familie, in der man nicht jammert. Zähne zusammenbeißen und “einfach da durch” – das ist vor allem die Devise der Generation, die mich geprägt hat. Wer seine Gefühle zum Anlass nimmt sich gegen etwas zu entscheiden, der scheint sich nicht im Griff zu haben. Stärke bedeutete in meiner Jungend vor allem das Durchhalten und fleißig sein. Für mich ist beeindruckend und inspirierend, wie Menschen in meinem Umfeld über ihre Grenzen gehen und ihren Gefühlen trotzen. Aber ich versuche mich nicht mehr davon abhängig zu machen, wie mein Gegenüber sein Glück findet.

Ich möchte euch als kleine Anekdote von einem Gespräch erzählen, das ich mit meinem Mann geführt habe.

Wir haben uns gegenseitig die Frage gestellt, wie wir damit umgehen würden, wenn unser Tagesziel auf einem Ausflug eine hohe Bergspitze wäre, und wir mit dem Fahrrad dort oben hoch radeln würden und wie wir reagieren würden, wenn wir spüren würden, dass wir das Ziel womöglich an dem Tag nicht erreichen würden.

Weil wir ganz unterschiedlich ticken, fielen (wenig überraschend) auch unsere Antworten unterschiedlich aus.

Würden wir unterwegs merken, dass der Weg für mich zu steil wäre (er ist um einiges sportlicher als ich auf dem Rennrad..), würde er zunächst neben mir fahren und mich anschieben. Dann würden wir womöglich absteigen und schieben. Wenn auch dann der Weg zum Gipfel zu weit erscheinen würde, um es „mal eben“ zu schaffen, würde er beide Räder schieben und mich weiter anfeuern, bitte nicht aufzugeben, weil wir es gleich geschafft hätten.

Er würde den Tag dann glücklich beenden können, wenn er uns beide auf dem Gipfel gesehen hat. Ich würde mich beim nicht erreichen womöglich über mich selbst ärgern, weil ich ihn an seinem „Erfolg“ gehindert hätte und er würde beim nächsten Mal (oder vorsorglich schon zu Beginn) nur einen Berg aussuchen, den ich auch schaffen würde, oder er würde alleine losradeln.

Würde uns das Wetter unterwegs einen Strich durch die Rechnung machen, wäre es für ihn kein Scheitern, weil es „höhere Gewalt“ ist und wir uns nicht in Gefahr begeben wollten.

Wenn er sich etwas vornimmt, dann quält er sich, bis er es erreicht hat. Scheitern ist für ihn keine Option und wenn das doch passiert, dann ärgert er sich und versucht es noch einmal.

Kannst du dir denken, wie meine Version eines gelungenen Tagesausflugs in den Bergen aussähe?

Wir haben daraufhin ein bisschen diskutiert und ich habe mich an einen Perspektivenwechsel gewagt, der natürlich in eine ganz andere Richtung ging.

Weil ich mich in meinem Leben ständig unter einem unausgesprochenen Leistungsdruck gefühlt habe, möchte ich mich diesem “Wenn, dann – Glück“ nicht mehr ausliefern. Ich möchte nicht erst dann am Abend glücklich in die Federn fallen, weil ich den Berg bezwungen habe.

Ich wünsche mir, dass ich immer wieder anhalte, durchatme, die wahnsinnig schöne Aussicht in den Bergen genieße und mich auf kleinen Passagen, auf denen es kurz bergab geht auch mit einem lauten Jauchzen auf dem Fahrrad rollen lassen dürfen. Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch die Zähne zusammenbeiße, um den Gipfel zu erreichen und dort die Aussicht zu genießen, aber es macht mich und mein Glück unabhängig von äußeren Faktoren und den Zufällen des Lebens, die uns immer mal wieder von der Fahrbahn abkommen lassen oder uns die Puste nehmen. Über diese Erkenntnis, dass für mich das Glück aufgrund meiner Sensibilität noch viel stärker von dem sagenumwobenen “im Moment sein” abhängig ist, bin ich unglaublich dankbar.

Für mich ist dieses Gespräch ein echtes Sinnbild für die unterschiedliche Wahrnehmung von Gefühlen zweier Seelen geworden. Beide Gefühle für erfülltes Glück haben ihre Berechtigung und es ist total in Ordnung, dass jeder von uns anders fühlt.

Unsere unterschiedlichen Definitionen von Glück haben wir in den vergangenen Jahren ganz wunderbar unter einen Hut bekommen – vielleicht gerade auch weil wir unseren Unterschieden Raum geben können, ohne sie zu bewerten.

©Fotografie Simone Hage

Je sicherer ich mir in der sensiblen Wahrnehmung meiner Gefühle und Sinne bin, desto öfter traue ich mich auch sie auszuleben. Dabei hilft mir vor allem das Aussprechen (und Sehen), was ich gerade empfinde.

Gesteigerte Sinneswahrnehmung

Laut und leise definiere ich oft ganz anders als meine Umwelt, so kann ein leerer Kasten Glasflaschen im Auto für mich eine echte Folter sein, wenn bei jeder Bodenwelle dieses Klirren durch den Körper fährt. Die meisten Freunde finden das albern, wenn ich ausspreche, dass mich das nervt. Ich bin geruchsempfindlich, vertrage Temperaturunterschiede nicht gut und kann störende Geräusche (wie klirrende Flaschen) schlecht ausblenden. Ich habe viele Gespräche mit ähnlich sensiblen Menschen geführt, die diese Eigenschaft als eine Behinderung im Alltag ansehen.

Meine Erfahrung ist, dass Hochsensibilität auch zur Belastung werden kann. Das “Deckeln”, also das Ausblenden und Unterdrücken von Gefühlen scheint deshalb ein notwendiges Werkzeug zu sein, um möglichst stressfrei durch den Alltag zu gehen. Ich bin mittlerweile recht gut im Filtern geworden. Im Lernprozess war dabei die größte Kunst für mich vor allem das eigene Lot zu finden, nachdem ich beschlossen hatte meine jahrelang unterdrückten Gefühle erst einmal frei zu lassen.

Plötzlich alle Filter der letzten Jahrzehnte abzubauen zehrte unfassbar an meiner Lebenskraft und veränderte meinen Lebensstil, meine Beziehungen zu Menschen und Tieren und brachte für mich auch die Entscheidung, mich ganz bewusst von Menschen und Umständen zu trennen, die mir und meiner Sensibilität nicht gut taten.

In dieser Zeit begann ich diesen Blog zu schreiben und auf die Suche nach mir selbst zu gehen. Wer möchte ich sein? Was möchte ich ausstrahlen? Wie kann ich meine Stärken ausleben? Kann meine Sensibilität als wertvolle Eigenschaft auch anderen Menschen helfen?

Die gesteigerte Sinneswahrnehmung habe ich mir in den letzten Jahren Stück für Stück zur Superkraft zurückerobert. Ich bin sicher, dass ich gutes Essen, duftende Blumenfelder, warme Sonnenstrahlen und eine positive Energie viel stärker spüre, als viele andere Menschen. Das macht mich reich und schenkt mir zusätzlich die Gabe auch mein Umfeld auf diese kleinen Schätzchen des Alltags hinzuweisen und damit mein Glück auch auf sie zu übertragen. Es gibt Tage, an denen brauche ich mein Schneckenhaus und möchte mich äußeren Reizen nicht ungefiltert aussetzen, aber es gibt auch Tage, an denen habe ich aufgrund meiner Sensibilität den Rucksack so randvoll mit guten Emotionen gefüllt, dass ich sie unbedingt teilen muss und meine Mitmenschen und Tiere davon profitieren.

So gut ich mich in meiner eigenen Dunkelheit auskenne, so leicht fällt es mir auch das Leuchten im Leben zu sehen und die wertvollen Talente von Menschen und Tieren wahrzunehmen.

Intuition

Für mich war der wichtigste Schritt vor allem das Zulassen der eigenen Gefühle, ohne mich zu bewerten. Die Teilnehmer meines Online-Kurses “Vier Wochen Achtsamkeit” habe ich ein ganzes Stück mitgenommen auf diesem Weg zur Selbstakzeptanz.

Kein Gefühl dieser Welt wird falsch gefühlt. Mein Umfeld so zu sehen, wie es ist, ohne es zu bewerten, das gelingt selbstverständlich nicht immer, aber es hilft total dabei, den eigenen Wahrnehmungen mehr Raum zu geben.

Die Intuition spielt in meinem Leben eine große Rolle. Nicht immer finde ich das logische Warum hinter einem Gefühl, doch immer öfter habe ich den Mut mich trotzdem von meinem Bauchgefühl und meiner Intuition leiten zu lassen. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung.

Als schwierig empfinde ich es nach wie vor, mich von der für mich unüberhörbaren Intuition anderer Menschen unbeeindruckt zu lassen, wenn ich bemerke, dass sie entgegen ihrer Gefühle handeln. Fremde Erwartungen zu erfüllen, sich keine Blöße zu geben und womöglich als schwach gesehen zu werden – das verleitet uns dazu, unsere eigenen Gefühle zu ignorieren und der Intuition keinen Raum zu geben. Hochsensible Menschen und Tiere spüren diesen Zwiespalt deutlich und nicht selten kommt es vor, dass ich nach einem Gespräch Ruhe brauche, um in mich selbst zu horchen und sicherzugehen, dass das unterdrückte Gefühl nicht von mir selbst kommt, und ich mich davon abgrenzen darf.

Authentizität ist für mich elementar wichtig geworden. Wenn ich das Gefühl habe, mein Gegenüber traut sich nicht zu sein, wie er wirklich ist, dann fühlt sich ein Gespräch manchmal an, wie ein eigentlich super leckeres Essen, bei dem elementar wichtige Gewürze fehlen. Alles, worauf ich mich dann konzentriere, ist die Suche nach dem fehlenden Gewürz.

Tierische Weggefährten

Einer meiner Begleiter war im vergangenen halben Jahr Lenny, ein hochsensibler Hund. Er hat meine Definition von Reizüberflutung und “Gefühle authentisch zeigen” noch einmal ganz neu geformt und nicht selten haben wir uns gegenseitig gezeigt, wie groß das Paket des anderen wirklich ist.

Weil Tiere uns so unvoreingenommen begegnen, tat mir diese Begegnung unglaublich gut.

Für Lenny (und rückblickend in den letzten Jahren natürlich auch mich selbst) war der Ansatz der positiven Verstärkung unglaublich heilsam, weil wir nicht versucht haben sein Wesen zu verändern, sondern gemeinsam in kleinen Schritten eine gesunde Balance für die hochsensible Wahrnehmung von Reizen in seiner Umfeld gefunden haben.

“Du bist genau richtig so, wie du bist.” ist der Leitsatz, den ich jedem Zweifler, Zerdenker, Perfektionisten und Sensibelchen mit auf den Weg geben möchte.

Gefühle strömen in uns ein, ob wir nun wollen oder nicht. Wir können versuchen ihnen die Tür vor der Nase zuzuschlagen, doch endet dieser Versuch meist in einem ungleichen Kampf, der viel Kraft kostet, die wir nicht haben.

Wer in Einklang mit seinen Gefühlen kommen möchte, der wird nicht drum herum kommen sie hineinzubitten, ihnen zu erlauben sich in unserem Innern kurz auf ihre Art und Weise Raum zu nehmen und anschließen auch wieder hinauszubitten. Das raubt viel weniger Kraft, als der unbändige Drang unser wahres Inneres zu unterdrücken und Gefühle zu ignorieren, obwohl sie eh schon so präsent im Türrahmen stehen.

Meine Erfahrung ist, dass eine Abgrenzung von Gefühlen tatsächlich viel harmonischer und leichter wird, wenn wir ihnen für eine kurze Zeit genau den Raum geben, den sie einnehmen möchten.

Gefühle zulassen (begrüßen) – wirken lassen – gehen lassen (verabschieden)  – Kein Gefühl ist falsch gefühlt. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung!

Perfektionismus und Selbstwert

Um zu wissen, was uns gut tut, dürfen wir in unserem Leben angenehme und unangenehme Begegnungen und Erfahrungen machen. Seit einiger Zeit versuche ich meinen inneren Kompass ganz bewusst nach meinem WARUM auszurichten, um der ständigen, unruhigen Sinnessuche in meinem Inneren die Antworten zu schenken, welche mich meinem Glück jeden Tag nah bringen können.

Warum mache ich das gerade? Wessen Erwartungen möchte ich damit erfüllen? Was würde passieren, wenn ich mich darauf einlasse, die nächste Entscheidung für mich zu treffen?

Hochsensible Menschen und Tiere nehmen qualitativ und quantitativ mehr Reize und Informationen wahr. Wir verarbeiten sie intensiver als andere und das ist gut so.

Perfektionismus ist ein typisches Merkmal hochsensibler Personen – ich selbst habe das wieder einmal beim Schreiben dieses Textes erfahren, der seit mehreren Monaten in mir gearbeitet hat und nun endlich raus in die Welt möchte. Wer perfektionistisch mit seinen Herzensprojekten ist, dem möchte ich an dieser Stelle erzählen, wie ich mit diesem Hindernis umgehe.

Ich versuche zu vertrauen. Völlig intuitiv und wenig rational, dafür aber von Herzen.

Vertraue darauf, dass deine Arbeit von denjenigen wertgeschätzt wird, für die sie gedacht ist.
Vertraue darauf, dass das, was du ausstrahlst auch zu dir zurückkommt.
Vertraue darauf, dass deine intuitiven Entscheidungen und das, was dir passiert, am Ende einen Sinn ergibt, auch wenn du ihn dir nicht direkt erklären kannst.

Habe den Mut deiner Superkraft zu vertrauen und sie in deine Arbeit, dein Lieben und dein Leben einfließen zu lassen. Hochsensibilität ist ein Geschenk, wenn wir es als solches annehmen lernen. Sie ermöglicht uns eine Kommunikation auf Ebenen, die nicht jeder nachempfinden kann. Hochsensibilität kann magisch sein, wenn wir uns trauen uns auf sie einzulassen.

Wer aufhört sich gegen das zu wehren, was er ist, der beginnt zu leben. Und das fühlt sich so gut an, dass man sich immer wieder fragt, wieso man sich nicht schon viel eher getraut hat, aus einem Stolperstein eine Superkraft zu erschaffen.


Hast du Erfahrungen mit Hochsensibilität gemacht? Wie sind deine Gedanken zu dem Thema? Ich freue mich über deinen Kommentar. ♥

Am 19. August 2019 startet übrigens wieder mein Onlinekurs zum Thema Hochsensibilität, für den du dich gerne noch anmelden kannst!

29 Antworten zu “Hochsensibel – Eine Liebeserklärung an Superkraft und Stolperstein

  • Johanna Ge
    7 Jahrenvon

    Miri… ich sitze hier und mir fließen die Tränen. Du hast mich mit deinen Worten mitten ins Herz getroffen.
    “Hochsensibel” – ein Thema, mit dem ich mich wohl näher auseinander setzen sollte, denn vieles, was du schreibst, kommt mir so bekannt vor.

    Danke für deinen Blogbeitrag und für das Teilen deiner Gefühle ❤

    Viele liebe Grüße,
    Jojo

    • Liebe Jojo,

      vielen Dank für deine Worte! ❤ Für mich war es auch eine Erleichterung von Hochsensibilität zu lesen. Einfach zu wissen, dass “anders” gar nicht so sonderbar ist, wie man jahrelang gedacht hat. Ich wünsche dir, dass du im Alltag in Hinblick auf deine Sensibilität Entscheidungen treffen kannst, die für dich gut sind, ganz unabhängig davon, was andere darüber denken. Wir können uns gerne mal darüber austauschen!

      Liebe Grüße zurück! 🙂

      Miri

    • Liebe Miri, meine Mama hat immer gesagt , du hast nie mit Spielzeug gespielt immer nur mit deinen Tieren .. natürlich denn die haben mich immer verstanden .
      Mit 14 habe ich mir mein erstes Tattoo stechen lassen , ich fragte meine Freundinnen welches Wort zu mir passt , tatsächlich steht ,, anders ” auf meinem Rücken .
      Nur gut damit umgehen kann ich bis heute nicht , vielleicht lerne ich ja noch wie das geht , Gefühle auch wieder raus zu lassen ..
      danke für deinen Artikel ????
      Mue

      • Liebe Mue,

        danke für deinen Beitrag! Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sagen, dass der Umgang mit Gefühlen eine Lebensaufgabe ist, die jeder für sich selbst lösen darf – und zwar in dem Tempo und auf die Art und Weise, die DIR dabei am meisten liegt. Mir hat geholfen viel darüber zu lesen und mich vor allem mit den Perspektiven zu beschäftigen, die die Hochsensibilität eben nicht nur als Stolperstein wahrnehmen. Es gibt im Internet auch Foren, in denen du dich mit Gleichgesinnten austauschen kannst. Wenn viele ähnlich “anders” sind, dann ist man plötzlich gar nicht mehr so anders und kann sich gegenseitig Tipps geben und unterstützen! ❤ Ich wünsche dir, dass du deine Superkraft lieben lernst! Du bist nicht alleine mit deinen Gefühlen. ????

  • Miri, du sprichst mir aus der Seele. Seit ich vor ein paar Jahren ein Buch über Hochsensibilität las, habe ich die Vermutung selbst Hochsensibel zu sein. Ich kann mit vielen Reizen auf einmal nicht umgehen. Oft setze ich mich gezielt einem Reiz, zb Musik, aus, um nichts anderes hören zu müssen.
    Bei mir verstärkt sich die Hochsensibilität wenn ich unter Stress stehe. Manchmal endet sowas dann in Panikattacken wenn einfach zu viel auf meine Seele einprasselt. Ganz unter Kontrolle habe ich es nicht, aber ich versuche mich oft selbst auszubremsen und meinem Leben Stress zu nehmen. Aber leider gibt es immer Phasen wo mir alles zu viel wird und ich mich einfach verkriechen und nichts mehr spüren möchte.

    Andererseits fühle ich mich mit der Welt auf eine magische Art verbunden. Ich bekomme so viel mit und manchmal glaube ich sogar mit Tieren durch meine Energie kommunizieren zu können. Klingt vielleicht seltsam, aber ich glaube das liegt auch daran, dass ich so sensibel auf deren Energie reagiere.

    Manchmal ist es eine Last, aber auch oft ein Segen…

    • Allein die Tatsache, dass dich das Thema angesprochen hat, zeigt sicher, dass du Züge der Hochsensibilität in dir trägst. 🙂

      Auch bei mir macht der Faktor Stress die Gabe zur Last, weshalb ich mir ganz bewusste Inseln im Alltag einbaue, die mir Raum zum Durchatmen und zur Ruhe kommen bieten. Wie wäre es, wenn du die “Verkriechphase” nicht als eine Last ansiehst, sondern als eine Zeit, die du dir bewusst nehmen darfst, damit es dir gut geht?

      Früher dachte ich immer irgendwas stimmt nicht mit mir, weil ich nach geselligen Abenden schnell wieder meine Ruhe brauchte oder direkt nicht hingegangen bin, wenn mein Bauchgefühl mir dagegen geraten hat. Heute genieße ich die Zeiten mit Freunden viel intensiver, auch und vielleicht gerade weil ich viele Freunde bewusster und dafür seltener sehe. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Menschen, die jetzt um mich sind auch Verständnis dafür haben, dass ich bin wie ich bin – dafür muss man aber erst einmal selbst Verständnis für die eigenen Bedürfnisse entwickeln.

      Die tiefe Kommunikation mit Tieren kann ich gut nachempfinden, nicht anders fühlt sich das für mich an, wenn ich im Stillen mit Tieren zusammen bin. Dann ist da plötzlich so viel Raum für mehr und ich bekomme Gefühle und auf eine Art auch Gespräche zwischen und mit ihnen mit, die den unsensibleren Menschen verwehrt bleiben.

      Seltsam klingt das für mich also gar nicht, sondern nach einer großen Gabe und viel Glück bei deinen persönlichen Talenten. Es ist einfach eine Frage der Perspektive, wann und wie du deine Hochsensibilität als Fluch oder Segen erlebst und ob du ihr Raum gibst, oder sie sogar zu einem großen Antrieb deiner Arbeit werden kann.

      Ganz liebe Grüße und danke für deinen Kommentar!

      Miri

  • Hochsensibilität… hat mein “anders” sein jetzt endlich einen Namen gefunden. Bisher habe ich mich immer als “anders” als die meisten Menschen bezeichnet. Ich hatte ganz einfach keine Erklärung dafür wieso ich so sensibel auf viele Dinge reagiere die den meisten Menschen nicht einmal auffallen. Diese Dinge passieren Tag täglich und oft fällt es mir schwer sie zu “übersehen” und ich habe buchstäblich eine Reiz Überflutung was dazu führt das ich mich ziemlich unwohl fühle. Dann brauche ich mein Schneckenhaus und meine Tiere um wieder zur Ruhe zu kommen und zu mir selbst zu finden! Vielen Dank Liebe Miri für diesen Wundervollen Artikel. Das wird jetzt eine Weile in mir brodeln und ich werde mich damit beschäftigen. Herzlichste Grüße Simone

    • Liebe Simone,

      lass es gerne brodeln, ich bin sicher, dass sich mit der Zeit ein ganz neues Selbstverständnis einstellen wird! ❤

      Mir hilft vor allem, dass ich nicht mehr versuche ständig zu Deckeln, sondern mich dafür entscheide auch unangenehme Gefühle kurz hereinzubitten und wieder hinauszuführen. Bau dir kleine Inseln im Alltag, die dir helfen zu dir zu finden und deine Energie wieder aufzuladen. Mir helfen tatsächlich kleine Tricks wie das klassische tief und bewusst Durchatmen oder auf dem Weg mit dem Auto die Ampelphasen nutzen, um sich in Ruhe umzuschauen und “im Moment” zu verweilen. Das stoppt die Reizüberflutung und schafft wieder Platz für neue, positive Gefühle, wenn ich mich mal wieder überladen fühle.

      Kleine Meditationen (bei mir meist in Form von Spaziergängen, bewusstem Umgang mit Tieren, Natur) helfen mir dabei auch fremde Reize wieder aus meinem Körper zu lassen und mich auf meine eigene Balance und positive Energie zu konzentrieren.

      Viele Grüße zurück und danke für deinen Kommentar!

      Miri 🙂

  • Mich macht es ziemlich sprachlos auf welch doch so leicht verständliche Art und Weise Du über so tiefsinnige Themen schreiben kannst – Das ist wirklich eine Gabe!

    Danke, dass Du uns einen Einblick in Deine Gedanken und Gefühle gewährst!

    Wie oft wurde mir gesagt, dass ich zu sensibel bin, viel zu emotional und nicht distanziert und rational über bestimmte Themen sprechen kann ohne das dabei sogar mal die Tränen fließen – jedoch machen sich bei mir manchmal einfach völlig unerwartet so viele Gefühle breit, dass ich diese Welle erst einmal verarbeiten muss. Teils abwertende oder ungeschickte Bemerkungen aus dem Umfeld, vielleicht weil die eigene Situation nicht nachempfunden werden kann und sie auch für die anderen als unangenehm empfunden wird (Das kann man niemanden vorwerfen, denn in unangenehmen Situationen haben wir uns alle schon einmal befunden.), lassen einen Abstumpfen und die Gefühle ein wenig verstecken. Auf jeden Fall solange man sich nicht wohl und sicher fühlt, um sie zu teilen. Erst dann tauchen sie wieder so echt hervor, zeitweise sogar wie ein Tsunami (vielleicht weil man sie so lange unterdrückt hat?) und man wundert sich regelrecht über sich selbst.

    So kommt es, dass man vom sensiblen, einfühlsamen Kind und Teenager zum leider beinahe tollpatschigen und ungeschickten jungen Erwachsenen aus Angst vor der eigenen Verletzlichkeit geformt wird. – Wie erwähnt, denke ich, dass das stark vom Umfeld abhängig ist.

    Es wird Zeit die eigene Hochsensibilität zu respektieren! Gedanke für Gedanke, Emotion für Emotion… und wie Du so wunderbar formuliert hast: “Jedes Gefühl hat seine Berechtigung.“

    Es wird schwer nicht immer nach einem WARUM zu suchen, da man sich selbst verstehen möchte und oft leider eine Rechtfertigung sucht… aber hey, „Du bist genau richtig so, wie du bist.“ ???? Selbstliebe ist die Wurzel zum Glück!

    Danke Miri!

    • Liebe Tatjana,

      mir hat total geholfen mir klar zu machen, dass die Aussage “du bist zu sensibel” viel mehr über die andere Person aussagt, als über mich selbst.
      Du bist nicht zu sensibel, sondern du bist einfach deutlich sensibler, als die Person, die dir deine persönlichen Eigenschaften zum Vorwurf machen möchte.

      Mir hat das (wie im Beitrag geschrieben) anfangs ganz schön zu schaffen gemacht, dass andere Menschen meine Hochsensibilität nicht als eine verdammt tolle Eigenschaft meiner Seele gesehen haben, sondern als etwas, das es zu unterdrücken oder zu bekämpfen gilt. Fakt ist, dass man seine Sensibilität nicht abhärten oder umlenken kann, man kann sie bloß überdecken und weiß unterschwellig trotzdem, dass sie da ist. Und das zehrt so viel mehr an unseren Kräften, als sie zuzulassen und zu ihr zu stehen.

      Ich habe deinen Kommentar so gerne gelesen, danke dafür! ❤ Um dir die Suche nach dem Warum zu ersparen, hoffe ich, dass die Annahme deiner Talente dir dabei helfen werden, dieses Warum zu klären.
      Für mich hat sich herausgestellt, dass die Menschen, die mit meiner Sensibilität nicht umgehen konnten, auch nicht die Menschen waren, mit denen ich mein Leben teilen möchte.

      Das Leben ist ein ständiger Fluss und manchmal darf man sich einfach treiben lassen und dabei die Augen offen halten, wo Gutes für uns herumschwimmt. Die Kommentare zu meinem Beitrag zeigen mir, dass es so viele Menschen da draußen gibt, die genau so ticken wie ich – es wäre doch verrückt, wenn man sich weiterhin allein mit seiner Gabe fühlen würde, findest du nicht? 🙂

      Die Frage ist einfach, wie wir mit unseren Talenten umgehen und ob wir den Mut haben ihnen Raum zu geben und zu ihnen zu stehen. Es gibt einen guten Grund, wieso du so sensibel bist.
      Mach was aus deiner Sensibilität! Selbst wenn sie nur dir selbst gut tut, dann hat sie doch schon eine wahnsinnig tolle Aufgabe erfüllt.

      Liebe Grüße

      Miri

  • Liebe Miri,

    Du sprichst mir aus der Seele. Ich selbst bin auch hochsensibel und fühle mich in Gegenwart von Pferden oft wohler als in der von Menschen. Wenn ich im Stall bin und plötzlich traurig oder unheimlich entspannt, dann frage ich mich oft, ob das jetzt mein Gefühl ist, oder das des Pferdes..

    Leider bin ich unheimlich geräuschempfindlich und schrecke bei jedem lauten Geräusch zusammen, wie einer Baustelle beispielsweise, oder wenn jemand laut niest. Das ist mir selbst dann so unangenehm, das ich am liebsten aus meiner Haut fahren würde, wenn ich könnte…

    Andererseits wird mir immer wieder gesagt, wie gut ich zuhören kann und werde auch in Pferdesachen um Rat gefragt, obwohl ich kein eigenes Pferd habe, aber dann wird gesagt, “du siehst auch alles aus Pferdesicht und denkst dich in sie hinein, versuchst Lösungen zu finden, anstatt das Pferd immer nur für alles verantwortlich zu machen.”

    Oft werde ich auch als “zu sensibel” bezeichnet, was mich dann unheimlich kränkt. Oder ich bin unheimlich wütend wegen einer Nichtigkeit und bin dann genervt von mir selbst…

    Hast du eine Idee wie ich damit umgehen kann und andere und vor allem mich nicht mehr so zu nerven mit meiner Hochsensibilität? 🙁

    • Liebe Sarah,

      ich bin sicher, dass da nur die gute alte Selbstliebe helfen kann. 🙂 ❤ Natürlich nervt man sich selbst auch mal mit seinen Eigenarten, ich denke das ist ganz normal und man kennt das ja auch aus Beziehungen zu anderen Menschen. Mir hilft dabei die Philosophie der positiven Verstärkung und der Gedanke, dass man sich immer wieder bewusst machen darf, wieso man sich selbst / jemand anderen liebt. Niemand ist perfekt und wir haben alle unsere Päckchen zu tragen, auch oder gerade in der Beziehung zu uns selbst, die wir ja unser gesamtes Leben lang führen dürfen. Die Frage ist, ob wir es schaffen diese Beziehung als eine Liebes- oder Zweckbeziehung zu leben.

      Nicht immer schaffe ich es meine Hochsensibilität in stressigen Zeiten wertzuschätzen, aber mir gelingt es immer häufiger ihre Eigenschaften zu grüßen, wenn sie mir auffallen. Das klingt vielleicht ein bisschen schräg, aber ich stelle sie mir dann wie einen Begleiter vor, der ein bisschen verrückt ist, aber total liebenswert. “Jetzt bin ich wieder zusammengezuckt, da bist du also wieder. Dachte schon du wärst nicht mit eingestiegen ins Auto.” 😉

      Hochsensibilität ist ein Teil von uns, der sich nicht abschrauben lässt, aber wir können lernen diesen Teil zu mögen und ihn mit Humor zu nehmen, wenn er wieder Nervensäge spielt. Das Gute an Gefühlen ist ja, dass sie auch immer wieder gehen und nicht für immer in uns drin sind. Herzlich Willkommen – bleib doch kurz – und Tschüss!

      Wenn dir alles zu viel wird, dann schaff dir kleine Inseln im Alltag, die deinem Schneckenhauswunsch nahe kommen. Das kann Musik sein, ein bestimmter Ort (an den man sich auch träumen kann, wenn er gerade real zu besuchen ist), ein Spaziergang an der frischen Luft, ein gutes Buch, das eigene Bett oder die Gesellschaft von Menschen/Tieren, mit denen man schweigen kann, ohne dass es sich komisch anfühlt.

      Ganz liebe Grüße und vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂

      Miri

  • Liebe Miri, auch ich bin hochsensibel und empfinde zB den Einkauf im Supermarkt SchG anstrengend, weil wenn ich mit offenen Augen die Menschen dort betrachte, deren Gefühle nur so auf mich einprasseln. Dein Beispiel mit den Glasflaschen im Auto kenne ich nur zu gut, genauso wie die Ruhe nach einem Gespräch. Ich habe meine Superkraft vor zwei Jahren etabliert, ich bin Pferdeverhaltenstherapeutin und sehr erfolgreich in meiner Arbeit – auch wegen meiner Starken Intuition aufgrund meiner Hochsensibilität

  • Miri… Ich bin absolut sprachlos und weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Die Tränen fließen und mein Herz lacht. In letzter Zeit war es für mich definitiv keine einfache Zeit und ich habe immer wieder den Gedanken gehabt, dass ich unter Angst-Attacken oder eine Art Depression oder ähnlichem leide. Aber dem scheint definitiv nicht so zu sein. Wie du dich und deine Erlebnisse beschrieben hast könnte das alles auch genauso gut von mir gekommen sein. Was du schreibst spricht mir direkt aus der Seele und dem Herzen! Ich glaube ich gehöre definitiv zu den wundervollen 20% der Menschen die hochsensibel sind!
    Wie du dieses Gespräch mit deinem Mann über das Tagesziel auf der Bergspitze beschrieben hast und wie ihr beide damit sehr unterschiedlich umgeht, musste ich schon sehr schmunzeln. Genau das, was du beschreibst wie du reagieren würdest und vor allem auch, wie du dir den perfekten Ausflug vorstellst… Ich könnte dir nicht mehr zustimmen!! es geht mir absolut genau so! Gerade dieses “andere am Erfolg hindern” oder generell der vermeintliche Grund dafür zu sein, dass etwas nicht funktioniert oder nur teilweise funktioniert ist schon oft sehr belastend.
    Ich merke auch immer wieder wie sehr ich von diesem “im Moment sein” abhängig bin (gerade auch nach dem Achtsamkeitskurs) Wenn ich von einem wunderschönen 2-stündigen Ausritt mit meinem Seelenpony wieder komme habe ich einen ganzen Rucksack voller Emotionen bei mir und könnte nur so sprudeln vor Freude und Dankbarkeit für diese besonderen Momente. Dieses genießen von den kleinsten Dingen (Die grünen Blätter, ein Reh im Wald, die gespitzten Ohren der Ponys) merken viele andere Menschen tatsächlich und scheinen es auch nicht so intensiv zu fühlen, sogar nachdem ich sie darauf aufmerksam mache. Eigentlich ziemlich traurig. Ich musste wieder so ein bisschen an das Bild von einem Kind denken das sich an der Natur erfreut und durch leben tanzt 🙂
    Auch diese starke Intuition ist bei mir schon sehr lange tief im Herzen verankert. Gerade im Umgang mit den Pferden hat es mir schon oft geholfen und mich deutlich weiter gebracht als zu viel im Kopf zu bleiben.
    Die Hochsensibilität ist einfach, wie du es schon sagtest eine SUPERKRAFT!
    Während ich deine Worte gelesen habe wurde ich so glücklich, weil ich einfach gemerkt habe was für ein Geschenk es eigentlich ist auf so einer besonderen Ebene zu fühlen. Ich meine ich wusste schon seit langer Zeit, dass etwas anders ist. Das habe ich vor allem in der Natur und in der Zeit mit den Tiere gemerkt, aber deinen Text zu lesen hat meine komplette Sichtweise geändert…
    Nun sprach ich gestern noch mit einer sehr guten Freundin und wir kamen gar nicht mehr raus aus dem reden. Auch sie hatte in letzter Zeit immer wieder das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Ich habe ihr dann sofort von der Hochsensibilität und deinem wunderbaren Text erzählt und wir stellten fest, wie unglaublich ähnlich wir uns in unheimlich vielen Dingen sind. Wir könnten stundenlang uns unterhalten und davon schwärmen wie toll unsere Ponys sind und wie sehr wir uns gegenseitig immer wieder gut tun. Gerade die gemeinsamen Ausritte mit unseren Ponys geben uns unendlich viel Kraft und bringen unseren Rucksack von positiven Emotionen zum überschwappen. Es war für uns beide sehr bestärkend und kraftgebend gemeinsam über die Hochsensibilität zu reden und es war so eine tolle Atmosphäre. Bei uns beiden strahlten die Herzen vor Glück, wir konnten uns das grinsen und die Umarmungen kaum verkneifen und die Freudentränen waren auch nicht mehr weit entfernt. Gemeinsam fühlen wir uns stark und tun uns oft schon gegenseitig sehr gut. Gemeinsame Pläne und Zielen nehmen wir nun ins Auge und drehen unseren Stolperstein in eine großartige Superkraft!!
    DANKE Miri!!!!
    Tut mir leid, dass das jetzt so lang geworden ist… 🙂

    • Liebe Mara,

      über deine Worte habe ich mich gerade unfassbar riesig doll gefreut!! Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast hier zu beschreiben, wie befreiend sich die “Erkenntnis” für dich anfühlt und wie gut es tut, sich mit Gleichgesinnten über die eigene Superkraft auszutauschen! ???? Ganz liebe Grüße und ein Danke zurück, dass du dein Strahlen weiter in die Welt trägst! Miri

      • Liebe Miri,

        Ich kann es einfach nicht oft genug sagen, wie dankbar ich dir dafür bin!! Es ist als wenn plötzlich alles, was passiert (ist) einen Sinn gibt. Viele Momente mit meinem Pony werden mir klarer und ich weiß warum ich in manchen Situationen genau so reagiere und wieso er manchmal genau so reagiert wie er reagiert. Außerdem glaube ich auch, dass er ebenfalls ein großes Stück Hochsensibilität in sich trägt. Er hat jedoch auch gut gelernt das zu deckeln … leider… So wie ich auch… leider….
        Gerade wenn mich die kleinsten Dinge vollkommen aus der Bahn werfen versteht vorallem mein Umfeld (Familie&Freunde) das oft nicht.

        Ich bin gespannt wie es mir in Zukunft gelingen wird die Superkraft immer mehr zu sehen und den Stolperstein zwar an zu nehmen aber nicht mein Leben zu bestimmen, wie es momentan noch sehr stark passiert!
        Ich hätte nicht gedacht, dass es sich SO befreiend anfühlt diese Erkenntnis zu haben. Aber ein großer Schritt war es definitiv mit jemandem gleichgesinnten darüber zu sprechen! ????????

        Ganz herzliche Grüße von Mara

  • Liebe Miri,
    so absurd es klingen mag, ich lese deinen Artikel gerade zum dritten Mal, dieses Mal in einem Club. Meine Freudinnen sind feiern, aber mir ist heute einfach nicht danach. Ich habe schon beim ersten Lesen abgewägt, ob ich wohl hochsensibel sein könnte. Mir kamen sofort die Kommentare von Familie und engen Freunden in den Sinn, „ach stell dich doch nicht so an“ & „was hast du schon wieder“ & „nimm dir das doch nicht so zu Herzen“ etc.
    Ich liebe meine Familie und meine Freunde, aber leider versteht mich niemand.
    Ich hoffe sehr, dass ich eines Tages mit meiner (möglichen) Hochsensibilität im Reinen sein werde und bis dahin: Vielen lieben Miri, du teilst so unglaublich bereichernde Inhalte mit uns und deine Worte sind jedes Mal Balsam für meine Seele ❤️

    • Liebe Anna,

      wie sehr ich mich über deine Worte gefreut habe! Es klingt vielleicht ein wenig komisch, aber auch ich lese meinen eigenen Artikel manchmal nach, wenn es mir schwer fällt meine Sensibilität als Stärke zu sehen. 🙂
      Sich selbst zu verstehen (und zu lieben und anzunehmen) ist der Grundstein. Wenn uns das gelingt – und das ist immer wieder Arbeit – erst dann können uns auch Freunde und Familie genau so annehmen, wie wir sind. Deshalb ich es gut und wichtig, dass du dir diese Auszeit und Ruhe gönnst, wenn du sie brauchst.

      Ich wünsche dir, dass dir das auch in Zukunft immer öfter gelingt und du dich nicht so sehr davon abhängig machst, wie das auf andere wirkt und ob sie dich verstehen. Weil jeder anders fühlt, muss auch nicht jeder nachfühlen, warum du dich in solchen Situationen für dich und deinen inneren Frieden entscheidest.

      Alles alles Liebe für dich und vielen Dank für deine Nachricht! <3

      Miri

  • Patrick Brunner
    5 Jahrenvon

    Hab feuchte Augen bekommen. Ich habe erst vor kurzem realisiert dass ich hochsensibel bin. Gefühlt habe ich es schon immer. Eine Erkenntnis die so viele Situationen bzw mein Verhalten darin erklärt. Im Text habe ich mich wieder erkannt. Es könnte mein Tagebuch sein. Nur dass das Meerschweinchen bei mir ein Albinozwergkaninchen war und der Hund bei mir zwei verschmuste Katzen sind.

    Ich habe es lange nicht wahrhaben wollen bzw es mit aller Gewalt verdrängt. Auch haben mich die Eisklötze, die “Normalen” echt wütend gemacht. Nach dem Motto wie kann man nur so herzlos sein.

    Aber wir können da nachhelfen. Als in einer Zeitung stand, das ein Kampfhund vor den Augen eines kleinen Mädchen dessen kleines Hündchen zerfleischt hatte und das Mädchen völlig traumatisiert war, meinte einer der Chefs im Geschäft, sinngemäss: Oh hat der Böse Hund das kleine Hundchen zerrupft oh. Ich war richtig sauer. Aber ich hab mich zurück genommen und mir überlegt wie bringe ich ihn dazu ähnlich zu fühlen.
    Also fragte ich ihn: “Was wäre wenn der “böse” Hund sich eines deiner Kinder schnappt?”
    Ich denke da hats klick gemacht und er hat kapiert wie sich das Mädchen gefühlt hat.

    Lg Patrick

    • Lieber Patrick,

      vielen Dank für deine Nachricht!

      Für mich war es heilsam zu verstehen, dass nicht jeder so viel fühlen kann, wie ich. Aber nur wenn wir davon erzählen, können wir Mitgefühl in anderen wecken, wo sie vielleicht bis dato noch nicht mitfühlen konnten. Ich finde es mutig, wie du trotz deiner Wut emphatisch gehandelt hast und in den Dialog gegangen bist. Nur so kann die Welt ein schönerer Ort für alle werden, die fühlen.

      Liebe Grüße zurück, bleib deinem Gefühl treu!

      Miri

  • Liebe Miri,

    Dies ist mein erster öffentlicher Kommentar. Ich bin sonst immer nur stille Mitleserin von diversen blogs.
    Dein Artikel hat mich sehr berührt und ich möchte mich von Herzen dafür bedanken. Ich habe das Gefühl, ständig zu denken, ich müsste anders sein, nicht so sensibel, und dann zweifel ich wieder daran, hochsensibel zu sein, weil ich echt Schwierigkeiten habe, mich sehr sensibel zu zeigen, offen zu meinen Gefühlen zu stehen, aus Angst vor Ablehnung denke ich. Das habe ich mit Sicherheit früh gelernt um mich anzupassen. Und wenn ich merke, dass ich das stark tue, dann brauche ich ganz viel Zeit für mich und Rückzug. Und dann leide ich etwas darunter, nicht in Gesellschaft sein zu können. Es ist ein wenig wie ein selbstgebautes Gefängnis. Es gab auch andere Zeiten, in denen ich mich freier gefühlt habe. Daran arbeite ich gerade wieder. Mich freier fühlen, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, mich in mir zuhause zu fühlen ohne Angst vor Bewertung. Und ich weiß, dass das auch in mir steckt. Ich sehne mich so sehr nach mir selbst.
    Dein Artikel hat mir sehr gut getan. Ich danke dir sehr.
    Von Herzen, Lisa

    • Liebe Lisa,

      vielen Dank für deinen Kommentar, ich habe mich sehr gefreut von dir zu lesen! ♥️
      Lass dir gesagt sein, dass diese Reise keine Eile kennt und du immer die Chance hast, einen kleinen nächsten Schritt zu wagen oder ein bisschen stehen zu bleiben, wo du gerade bist. Ich empfinde jedes neue Jahr als ein besseres Kennenlernen meiner Person und bin hin und wieder sehr überrascht, dass ich gar nicht immer in das Bild passe, was ich irgendwann mal von mir festgelegt habe. Wir können uns in unserer Sensibilität auch neu erfinden, alles was wir lernen (oder wen wir kennenlernen) kann ein weiteres kleines Puzzlestück sein. Du bist auf jeden Fall nicht allein mit deinem Empfinden.

      Ganz liebe Grüße von Herzen an dich zurück!

      Miri

  • Liebe Miri, herzlichen Dank für deine wunderbare Beschreibung der Hochsensibilität. Ich habe mich so sehr darin wiedergefunden.
    Die Hochsensibilität bringt ein paar Aufgaben mit, wie Selbstverantwortung übernehmen, sich gut abgrenzen können, für genügend Rückzugszeiten sorgen. Und sie gibt viel wieder – ich kann sie mittlerweile (meistens 😉 als großes Geschenk betrachten.
    Und meine Hoffnung ist, dass, je mehr Menschen darum wissen, desto mehr sich ein Umfeld entwickeln kann, in dem hochsensible Menschen einen guten Platz finden.
    Herzliche Grüße
    Sabine

    • Das wünsche ich mir auch, liebe Sabine! Einfach mehr Achtsamkeit und Respekt für die Gefühle von Mitmenschen und Tieren. Das macht so einen großen Unterschied! ♥️
      Alles Liebe für dich!
      Miri

  • “Plötzlich alle Filter der letzten Jahrzehnte abzubauen zehrte unfassbar an meiner Lebenskraft und veränderte meinen Lebensstil, meine Beziehungen zu Menschen und Tieren und brachte für mich auch die Entscheidung, mich ganz bewusst von Menschen und Umständen zu trennen, die mir und meiner Sensibilität nicht gut taten.”

    Das beschreibt sehr genau mein Leben in den letzten Jahren. Ich habe quasi alles umgekrempelt und sehr viele Leute aus meinem Leben entfernt. Das war für die meisten meiner Mitmenschen total überraschend, weil ich nach außen hin immer so cool und gelassen (oder auch arrogant und gleichgültig) gewirkt habe – um halt nicht schwach und sensibel zu erscheinen.

    Tatsächlich fällt es mir immer noch schwer, Gefühle vor anderen Menschen offen zu zeigen. Aber es wird besser. Und vor mir selbst versuche ich ziemlich erfolgreich, ehrlich und aufrichtig zu fühlen, was ich halt gerade empfinde; egal was es ist. Das ist gut. Es ist Lebendigkeit.

    Ich weiß das sehr genau, weil ich mehrere Jahrzehnte lang damit beschäftigt war, nichts zu fühlen.

    • Liebe Katrin,

      “Es ist Lebendigkeit.” – Danke für Deine Worte! Ich bin heute wieder einen Schritt weiter auf meiner Reise als Hochsensible und verstehe mich, nachdem ich mich mit ADHS im Erwachsenalter auseinandergesetzt habe und über Neurodivergenz Bescheid weiß, noch ein bisschen besser. 🙂 Ich danke Dir für den Mut Dich hier zu zeigen, und möchte Dir gerne mitgeben, dass Du nicht falsch bist und es richtig und gesund ist, Deine Energie zu schützen und Grenzen zu setzen. You can’t pour from an empty cup. Bin dankbar für Menschen wie Dich auf meinem Blog!

      Alles Liebe für Dich!

      Miri

  • Hey Miri, 🙂

    ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen, da ich mich gerade wieder über die Hochsensibilität informieren wollte. Ich bin mir ca. seit 4 Jahren sicher, dass ich Hochsensibel bin. Ich war damals als Kind in einer Klinik, da ich damals mit 9 Jahren die Angststörung „Emetophobie“ bekommen habe. Damals haben alle Psychologen zu mir gesagt, dass ich Magersüchtig bin (was nicht stimmte) und nicht, dass ich Hochsensibel bin. Ich bin da schon auf sehr viel Unverständnis gestoßen und erfahre dies leider heutzutage , mit 24 Jahren immer noch ziemlich häufig. Den Menschen, denen ich das erzählt hatte, hatten es nicht verstanden und sich nicht dafür interessiert. Und ich war damals sehr aufgedreht, als ich erkannt habe, welche Eigenschaften ich habe und was manchmal mit mir los ist. Dies wurde aber nicht erwidert. Daher sage ich das mittlerweile niemanden mehr. (Außer meinem Partner und meinen Eltern) Heute arbeite ich als Erzieherin in einer Kita, was für mich täglich eine ziemliche Herausforderung ist. Ich komme dort sehr oft an meine Grenzen, obwohl ich meine Arbeit auch gleichzeitig mit den Kindern sehr liebe. Meine Arbeit hat mich dazu gebracht, mehr aus mir herauszukommen. 🙂 Nun fühle ich aber von Tag zu Tag mehr, dass meine Kolleginnen mich nicht so gerne mögen und ich denke das liegt daran, dass ich trotzdem oftmals eher ruhig bin weil ich mich nur sehr schwer öffnen kann. Vor meiner Familie und meinem Freund, kann ich das natürlich :)! Ich würde meinen Kollegen gerne sagen, wieso ich so bin, wie ich bin, aber das traue ich mich nicht, da ich Angst habe, dass die mich für noch verrückter halten. Ich bin immer nett und höflich zu den anderen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie mich als eine Freundin mögen. Das belastet mich schon sehr, da ich es kaum ertragen kann, wenn mich Menschen nicht mögen. Ich wollte dich nun fragen, ob du irgendeinen Rat für mich hast, da ich empfand, dass du gelernt hast, sehr gut mit dir und der Hochsensibilität zu leben und umzugehen. Ich finde Deinen Blog wirklich sehr interessant. Du findest wirklich sehr schöne Worte 🙂 und sry für den langen Text!
    Danke Miri

    • Liebe Tanja,
      ich habe gerade Deine Worte durch Zufall gelesen – und mit Schrecken bemerkt, dass ich damals gar nicht darauf geantwortet hatte. Wahrscheinlich war ich zu sehr mit mir und meinem Leben beschäftigt! 🙂 Zum Glück verliert es nicht an Zeit, denn die Sensibilität bleibt für immer ein Teil von uns. Ich habe weit nach meinem Beitrag zur Hochsensibilität viel über ADHS bei Erwachsenen gelernt (geht oft Hand in Hand mit Hochsensibilität) und mich mit dem Wissen darüber, dass mein Gehirn neurodivergent ist, statt neurotypisch, kann ich meine Gefühle und die Art und Weise, wie ich Reize aufnehme und wie ich so ticke, heute ganz anders verstehen. Vielleicht hilft Dir das auch weiter – so oder so wünsche ich Dir auf Deinem Weg weiter alles Liebe und freue mich sehr, dass Du Dir damals die Zeit genommen hast, so ausführlich Deine Gedanken mit mir und allen anderen Leser:innen zu teilen. 🙂 Ganz liebe Grüße an Dich!
      Miri

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